Fasten mal anders: Ernährung (Woche 2)

Die ersten beiden Wochen beginnen mit dem Thema Ernährung. Dabei soll keine Ernährungsform besonders angepriesen wird. Es sollen lediglich Impulse gegeben werden und wer möchte, kann sich drauf einlassen, seine Essgewohnheiten zu überdenken oder was Neues auszuprobieren.

Beitrag teilen

Die zweite Woche „Fasten – mal anders“ thematisiert weiter unsere Ernährung. Diesmal geht es um tierische Lebensmittel.

In der Lebensmittelherstellung verursachen tierische Produkte einen Anteil von rund 72% und pflanzliche Produkte 28% Treibhausgasemissionen. Aber auch im Wasser- und Flächenverbrauch ist Fleisch weit vorne. 60% der gesamten Landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland wird für den Tierfutteranbau benutzt. 1 kg Rindfleisch braucht je nach Haltungsform 27-57 m² Fläche und 15.500 Liter Wasser. Im Vergleich dazu benötigen 1 kg Kartoffeln lediglich 0,25 m² und 250 Liter Wasser. Zudem spielt Soja bei der Eiweißversorgung der Tiere eine große Rolle. Es wird überwiegend aus den USA und Brasilien importiert.

Es dürfte also unumstritten sein, dass die Tierhaltung einen großen Einfluss auf die Umwelt und Klima ausüben. Allerdings soll hiermit kein „Glaubenskrieg“ der verschiedenen Ernährungsformen ausgelöst werden. Vielmehr geht es erstmal darum das eigenen Konsum zu hinterfragen und bewusst wahrzunehmen. Womöglich versuchen Sie sich mit der ein oder anderen Alternative?   

Vegetarischer Tag oder vegetarische Woche

Weniger ist mehr – das scheint laut Statistik auch der Trend beim Fleischverzehr zu sein. Der Fleischkonsum pro Kopf und Jahr in Deutschland ist von rund 60 kg auf 52 kg im Jahr 2022 zurückgegangen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält einen Fleischverzicht für problemlos. Wer dennoch nicht komplett verzichten möchte, dem empfiehlt die DGE einen maximalen Verzehr von 300-600 g Fleisch und Wurstprodukte pro Woche. Ein fleischfreier Tag pro Woche spart ungefähr 9 Mio. Tonnen CO2, was für eine vierköpfige Familie 3.600 gefahrene Autokilometer entspricht. 

Haferdrink-Testwoche

Der Milchkonsum der Deutschen lag 2021 bei 47,8 Liter pro Kopf. Haferdrink kann eine leckere alternative für Kaffee oder Müsli sein. Ein Kilogramm Milch verursacht in der Herstellung 1,4 kg CO2, benötigt 8,9 m² Fläche und 628 Liter Wasser. Im Vergleich dazu kommt ein Liter Haferdrink auf 0,3kg CO2, 0,8m² Flächenverbrauch und 38 Liter Wasser. Im Jahresverbrauch spart das rund 78% Emissionen und auch der Wasserverbrauch ist vergleichsweise niedrig. Viele Hersteller verwenden regionaler Hafer, was wiederrum Transportwege spart.

Tipp: Wer auf den Milchschaum im Kaffee nicht verzichten mag, muss das auch nicht. Einige Hersteller werben mit besonders gut aufschäumbaren Pflanzendrinks („Barista“). 

Margarine statt Butter

Von den Milchprodukten hat Butter leider die schlechteste Klimabilanz: für ein Kilogramm werden rund 20 Liter Milch benötigt, was in der Herstellung knapp 24 kg CO2 verursacht. Margarine liegt mit 0,7 kg CO2 um ein Vielfaches darunter. Margarine kann aus unterschiedlichen pflanzlichen Fetten hergestellt werden – am besten auf palmölfreie Marken zurückgreifen.

Tipp: Probieren Sie mal Brotaufstriche aus Gemüse, gemahlenen Nüssen oder Hülsenfrüchte. Die sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch gesund.

Alles Käse

Im Schnitt isst jeder Deutsche ungefähr 25 kg Käse pro Jahr. Je fetter der Käse, desto mehr Milch wird in der Herstellung verwendet. Im Schnitt fallen 8,5 kg CO2 für 1 kg Käse an. Immer mehr vegane Käsealternativen zieren die Tiefkühlregale. Doch aus was bestehen sie eigentlich? Die meisten bestehen hauptsächlich aus Wasser, pflanzlichen Ölen wie Kokos und Stärke. Zudem wird häufig eine Nuss- oder Hülsenfruchtzubereitung zugegeben.

Tipp: Wem vegane Alternativen nicht zusagen, muss nicht komplett auf Käse verzichten. Denn wie beim Fleisch kann gelten – weniger ist mehr. Käse zählt nicht gerade zu den kalorienarmen Lebensmitteln und enthält einige gesättigte Fettsäuren. Die DGE empfiehlt daher 50-60 g Käse pro Tag, was 1-2 Scheiben entspricht.

Probieren Sie sich diese Woche gerne nach eigenem Ermessen in Verzicht, bewusst reduziertem Konsum oder Ersatzprodukten aus. In der nächsten Woche geht es um das Mobilitätsverhalten.

Bildquelle: Matthias Zomer via pexels.com