Das RegioENERGIE Netzwerk feiert sein zehnjähriges Bestehen. Rund um das Jubiläum wurde am 24. Juli 2025 zu einer feierlichen Veranstaltung für Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeitende und Gemeinderätinnen und Gemeinderäte eingeladen. Ziel war es, auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Netzwerkarbeit zurückzublicken, zentrale Meilensteine der interkommunalen Klimaschutzarbeit zu würdigen und auf zukünftig geplante Projekte zu schauen.
Der Abend begann mit einem musikalischen Auftakt, gefolgt von der offiziellen Begrüßung durch den Kuppenheimer Bürgermeister Karsten Mußler und durch die RegioENERGIE Geschäftsführung Maximilian Ehebauer und Simon Mauterer.
Ein zentraler Programmpunkt war der Rückblick und Ausblick auf die Netzwerkarbeit. Klimaschutzmanagerin Tanya Ganzhorn blickte auf zehn Jahre gemeinsamer Projekte, Kooperationen und Fortschritte in der nachhaltigen Energieversorgung der Region. Im Anschluss folgten drei Fachbeiträge aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Dr.-Ing. Martin Bublinski stellte die neue Batterie-Recyclingfabrik von Mercedes Benz in Kuppenheim vor und erklärte, wie der Recyclingprozess für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen funktioniert. Das Verfahren ist aufwendig, aber die Rückgewinnungsquote der einzelnen Komponenten liegt bei über 96%. Durch die Kreislaufwirtschaft werden Rohstoffabhängigkeiten und Umweltbelange reduziert.
Die Treibhausgasbilanz von Beton ist beachtlich. Der Zementherstellungsprozess ist sehr energieintensiv und setzt durch die Entsäuerung von Kalkstein erhebliche Mengen an CO2 frei. Auch hier kann Kreislaufwirtschaft die Lösung sein. Die Firma Recular setzt noch einen obendrauf und hat ein Verfahren im Einsatz, das Recycling-Beton als CO2-Senke fungieren lässt. Robert Oettinger präsentierte das Verfahren und zeigte eine klimafreundliche Alternative im Bauwesen mit großem Potenzial auf.
Der letzte Vortrag behandelte das Thema Tiefengeothermie. Dr. Fabian Nitschke vom Karlsruhe Institut für Technologie erklärte die geologischen Gegebenheiten in unserer Oberrhein-Region und sprach über die Chancen erneuerbarer Wärme aus der Tiefe. Die Nutzbarkeit von tiefer Geothermie ist vielfältig, denn neben der direkten Wärmenutzung, kann sie auch zur Wärme-Speicherung, Stromerzeugung oder Rohstoffgewinnung wie Lithium eingesetzt werden. Die Entwicklung in dem Bereich ist aktuell sehr dynamisch und kann ein Schlüsselbaustein für eine nachhaltige Wärmeversorgung sein.
Zwischen den Vorträgen sorgten weitere musikalische Beiträge für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Das abschließende Get-Together bot Raum für vertiefte Gespräche, Austausch und Vernetzung in entspannter Atmosphäre.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Rednern, Mitwirkenden und Gästen, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben. Besonderer Dank geht auch an die Jugendfeuerwehr Kuppenheim, die bei der Bewirtung tatkräftig unterstützt und alle Gäste zufrieden gestellt haben.
Das RegioENERGIE Netzwerk blickt mit Zuversicht in die Zukunft und freut sich darauf, die gemeinsamen Klimaschutzaktivitäten mit neuem Schwung fortzusetzen.







Fotos: Nicolas Risse